Produktives Arbeiten im nachhaltigen Homeoffice: Traum oder Realität?

Irgendwo in einem Homeoffice

Draußen scheint die Sonne und wirft ihr angenehmes Licht auf meinen aufgeräumten Schreibtisch. Der leckere Bio-Kaffee steht in greifbarer Nähe und verströmt einen angenehmen Duft. Meine Finger fliegen über die Tastatur, fast schon im Takt der motivierenden Musik, die leise im Hintergrund läuft. Völlig ungestört kann ich meine heutige To-do-Liste abarbeiten und direkt danach den Rest des Tages genießen…

Szenenwechsel

Der Wind peitscht den Regen gegen das Fenster. Die Schreibtischleuchte scheint in so magerem Licht, dass ich beinahe den schon kalten Kaffee über meinen Rechner geschüttet hätte. Immerhin wird die Unordnung auf dem Schreibtisch so nicht allzu sichtbar. Ich halte inne. Wer ruft mich denn jetzt schon wieder? Es ist doch noch keine fünf Minuten her, dass die Kinder mich unter Tränen zur Streitschlichtung aufgefordert haben. Ist die Aufteilung der letzten, noch nicht eingetrockneten Filzstifte immer noch nicht geklärt? Wo war ich noch gleich, ach ja, Punkt 1 – von 12…

So oder so ähnlich könnten sich die Szenen in einem der vielen Homeoffices zutragen. Ob Szene eins oder zwei wahrscheinlicher ist, möchten wir besser nicht beurteilen…

Homeoffice mit Laptop und Kaffee

Das Homeoffice – Fluch und Segen zugleich?

Einige kennen es schon seit längerer Zeit, viele haben erst in den letzten Monaten Bekanntschaft mit ihm gemacht. Es geht um das Homeoffice. Hier prallen Welten aufeinander. Beruflich und Privat. Wunschvorstellung und Realität. Grund genug für uns, das Arbeiten von zu Hause aus einmal genauer zu betrachten. Wo tauchen Schwierigkeiten auf? Wie kann das Homeoffice nachhaltig und ökologisch gestaltet werden? Und vor allem, wie kann man wirklich produktiv und motiviert im heimischen Büro arbeiten?

Herausforderung Homeoffice

Fast jeder, der neu in seinem Homeoffice startet, wird früher oder später merken, dass manches vielleicht doch nicht so einfach ist oder so gut klappt, wie man es sich erhofft hat. Falls nicht schon direkt morgens die Motivation fehlt oder nicht ausreichend vorhanden ist, wird sie spätestens nach vermehrter Ablenkung ganz verschwinden. Und Ablenkung ist leider meist vorprogrammiert. Sei es durch den Partner und die Kinder, die ebenfalls zu Hause sind, durch private Anrufe oder durch andere Tätigkeiten, die ebenso auf der täglichen To-do-Liste stehen. Denn je nachdem, was man gerade zu tun hat, wird eine ungeliebte Aufgabe auch gerne mal mit einem Abwasch per Hand umgangen und auf später verschoben.

Wer bis jetzt noch gar nicht von zu Hause aus gearbeitet hat, muss sich erst einmal seinen Arbeitsplatz einrichten oder auf den Wohnzimmer oder Küchentisch ausweichen. Doch derartige, nicht optimale Lösungen führen in der Regel auch nicht zu erhöhter Motivation. Spätestens wenn der Nacken schmerzt, weil der Tisch zu niedrig ist, müssen bessere Lösungen her. Auch die Abläufe im Homeoffice sind natürlich anders als im normalen Büro. Die Kommunikation mit den Kollegen, dem Vorgesetzten oder den Mitarbeitern erfordert neue Wege, da diese nicht nur eine Zimmertür entfernt sind.

Wie kann das Homeoffice nachhaltig gestaltet und genutzt werden?

Um von zu Hause aus wirklich motiviert und produktiv zu arbeiten, solltest du gewisse Grundvoraussetzungen schaffen. Dazu gehört in erster Linie eine gute Arbeitsumgebung. Am besten ist natürlich ein eigenes Arbeitszimmer, so dass du in ruhiger Atmosphäre ungestört deiner Arbeit nachgehen kannst. Falls dies nicht vorhanden ist, ist ein Schreibtisch oder Sekretär im Wohn- oder Esszimmer oder auch im Wintergarten etc. eine gute Alternative. Das Arbeitsumfeld sollte in diesem Fall optisch abgetrennt werden, zum Beispiel durch ein Regal oder einen Raumteiler, der zusätzlich noch als Stauraum dienen kann, oder durch größere Pflanzen. So haben Wohn- und Arbeitsbereich jeweils ihren eigenen Platz und beeinflussen sich nicht gegenseitig.

Sofern Büromöbel neu angeschafft werden müssen, solltest du im Hinblick auf Nachhaltigkeit gebrauchte Möbel bevorzugen oder bei einem Neukauf darauf achten, dass sie mit einem umweltfreundlichen Siegel ausgezeichnet sind. Pflanzen bringen nicht nur optisch Ruhe und eine angenehme Arbeitsatmosphäre, sondern sorgen auch für frische Luft und eine gute Luftfeuchte. Damit du das Tageslicht gut nutzen kannst, stellst du den Schreibtisch am besten quer zum Fenster auf, solltest dabei aber darauf achten dass dich das einfallende Licht nicht am Bildschirm blendet. Alternativ sorgt eine energiesparende Schreibtischlampe mit LED für eine ausreichende Beleuchtung des Arbeitsplatzes.

Darüber hinaus gelten zu Hause die gleichen Regeln zum Energiesparen wie im Büro:

  • In den längeren Pausen lohnt es sich, den Rechner in den Ruhezustand zu versetzen und das Licht auszuschalten.
  • Nach Arbeitsende alle Geräte ausschalten und nicht auf Stand-by lassen, da sie ansonsten immer noch Strom verbrauchen, der sich im Laufe eines Jahres summiert.
  • Stoßlüften statt Dauerlüften, um in den kälteren Monaten Heizkosten zu sparen.
  • Die Heizung nicht zu hoch einstellen, denn mit steigender Temperatur sinkt die Konzentrationsfähigkeit.
  • In der wärmeren Jahreszeit für einen Sonnenschutz wie BLINOS sorgen, damit es im Arbeitszimmer nicht zu heiß wird. So werden Ventilator und Klimaanlage eingespart.

Wenn du diese grundsätzlichen Empfehlungen berücksichtigst, kannst du im Laufe der Zeit einiges an Strom- und Heizkosten einsparen. Damit schonst du nicht nur das eigene Portemonnaie, sondern ebenso die Umwelt. Auch dadurch, dass du in deinem Homeoffice arbeitest und nicht jeden Tag mehrere Kilometer mit dem Auto ins Büro fahren musst, summieren sich viele Liter Benzin oder Diesel, die du nicht tankst und verbrauchst.

Mann im Homeoffice

Ressourcen schonen

Ein weiterer Vorteil der Arbeit von zu Hause aus ist, dass vieles, was sonst ausgedruckt und zum Beispiel an die Kollegen weitergereicht wird, jetzt digital verarbeitet wird. So werden Papier und Toner oder Druckerpatronen gespart. Wenn doch etwas gedruckt werden muss, greifst du am besten auf nicht gebleichtes, recyceltes Papier oder, wenn möglich, sogar auf die Rückseite von alten Ausdrucken zurück. So müssen weniger Bäume für neues Papier abgeholzt werden. Beim Ausdruck von E-Mails beispielsweise lohnt es sich, darauf zu achten, dass keine unnötigen Signaturen oder Anhänge mit gedruckt werden. Je nach Drucker lassen sich sinnvolle Optionen wie Tintensparen, Schwarz-Weiß-Druck, Graustufen oder Ähnliches einstellen, die auch jede Menge Einsparpotenzial haben. Bei manchen Modellen sind außerdem wiederauffüllbare Patronen eine Alternative zu jenen, die komplett erneuert werden.

Falls du dir einen neuen Rechner oder Laptop anschaffen möchtest, achte am besten auf eine energiesparende Ausführung und dass diese deinen Ansprüchen genügt. Modelle mit besonders schneller Grafik und starkem Prozessor sind eher etwas für Spiele-Fans und verbrauchen oft wesentlich mehr Strom. Für den normalen Bürobetrieb ist das nicht nötig. Und nun noch der vielleicht wichtigste Punkt zur nachhaltigen Nutzung des Homeoffice. Der Kaffeegenuss. Da dieser bei vielen doch recht ausgeprägt ist, zahlt es sich in mehrfacher Hinsicht aus, Müllschleudern wie Kaffee-Kapseln zu vermeiden und nur Bio- und Fairtrade-Kaffee zu kaufen. Dieser wird nicht nur umweltschonender und mit Rücksicht auf die Erzeuger angebaut, sondern schmeckt auch oft einfach besser und ist bekömmlicher.

Tipps für die produktive Arbeit von zu Hause aus

Damit du wirklich produktiv von zu Hause aus arbeiten kannst, möchten wir dir an dieser Stelle noch ein paar Tipps geben. Am wichtigsten ist erst einmal eine gute Arbeitsumgebung: ein ruhiger Ort, an dem du nicht gestört wirst, mit passender Arbeitshöhe und möglichst ergonomischem Sitzplatz. Die Raumtemperatur sollte für dich angenehm sein, nicht zu warm und nicht zu kalt, sonst klappt es mit der Konzentration nicht mehr so gut. Wenn du dich an deinem Arbeitsplatz wohlfühlst, ist das schon ein sehr wichtiger Schritt in Richtung produktives Arbeiten. Deshalb kannst du deinen Schreibtisch ruhig so einrichten, dass er für dich die optimale Arbeitsatmosphäre bringt. Manche bevorzugen einen leeren Schreibtisch, auf dem nur das liegt, was gerade gebraucht wird. Andere erfreuen sich an Dekorationen oder Fotos. Diese sollten dich aber nicht von deiner Arbeit ablenken, weniger ist hier oft mehr.

Auch Pflanzen bringen einen schöne, beruhigende Atmosphäre. So schaffst du die Grundvoraussetzung für die nötige Motivation, die dich gut durch deinen Arbeitstag bringt. Es mag vielleicht attraktiv sein, morgens die bequeme Jogginghose anzuziehen, wenn man doch das Haus nicht verlassen muss. Doch um motiviert zu sein und produktiv zu arbeiten, sollte diese besser im Schrank bleiben, da sie sich eher nach Feierabend oder Wochenende anfühlt als nach produktiver Arbeit. Es muss natürlich auch nicht der Anzug oder das Kostüm sein, am besten irgendetwas dazwischen. So kann man auch ganz beruhigt mit den Kollegen eine kurzfristige Videokonferenz abhalten. Tools wie Zoom, Slack oder Asana vereinfachen zum Beispiel die Kommunikation, die gemeinsame Arbeit an Projekten oder den Austausch untereinander.

Frau im Homeoffice

Mehr Planung und weniger Ablenkung

Weitere wichtige Aspekte für produktive Arbeit im Homeoffice sind die Planung und Organisation. Der Vorteil im Homeoffice ist in der Regel, dass die meisten sich ihre Arbeitszeit selbst einteilen können. Wer gerne erst am Mittag oder Nachmittag arbeitet, dafür dann dementsprechend länger, kann dies tun, sofern nicht betriebliche Gründe dagegen sprechen. Diese Flexibilität ermöglicht die Berücksichtigung von persönlichen Umständen, zum Beispiel die Betreuung von Kindern oder Ähnliches.

Unabhängig von den Arbeitszeiten selbst, solltest du dir feste Zeiten für Arbeit und Freizeit einplanen und deinen Tagesablauf sowohl zeitlich als auch inhaltlich strukturieren und planen. So hast du einen guten Überblick über die zu erledigenden Aufgaben. Du kannst auch mit den anderen Familienmitgliedern absprechen, wann sie dich in Ruhe arbeiten lassen und wann Zeit für gemeinsame Aktivitäten ist. Das erhöht die Chance, dass vor allem Kinder die Eltern zu gewissen Zeiten nicht stören. Denn die Vermeidung von jeglicher Ablenkung ist wichtig, um den Workflow nicht zu unterbrechen. Wer konzentriert arbeiten kann, ist umso schneller fertig. Daher gilt es auch, Arbeiten im Haushalt etc. entweder vorher oder erst später nach der Arbeit zu erledigen.

Für Pausen solltest du dir entweder feste Zeiten einplanen oder nach vorher festgelegten Arbeits- oder Zeitabschnitten eine kurze Unterbrechung machen. Auf diese Weise kannst du neue Energie tanken und danach wieder fokussiert und produktiv deiner Arbeit nachgehen. Auch generell solltest du deine Zeit, insbesondere die, die du sonst für das Pendeln ins Büro benötigst und durch das Homeoffice zusätzlich zur Verfügung hast, sinnvoll nutzen. So bist du insgesamt ausgeglichener und glücklicher.

Das Arbeiten daheim als Gewinn

Das Homeoffice kann eine gute Chance sein, die eigene Zeit effizienter zu nutzen und produktiver zu arbeiten. Dafür solltest du jedoch einige Dinge beachten. Wenn du deinen Arbeitsplatz für dich angenehm eingerichtet hast, zeitlich und inhaltlich strukturiert sowie ablenkungsfrei arbeitest und dir genug Zeit für Pausen nimmst, sollte deinem erfolgreichen Homeoffice nichts mehr im Wege stehen. Sofern du dann auch noch auf eine nachhaltige Einrichtung und Nutzung deines Arbeitsplatzes achtest, ist die Arbeit von zu Hause aus für alle ein Gewinn.

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